Gänseblümchen und die Liebe zu sich selbst


Eben hat mir meine Tochter die ersten Gänseblümchen gepflückt. Wie schön!

Dann, nach einer Weile, kommt die Erinnerung: haben wir nicht früher die Blütenblätter einzeln abgezupft? - "Er liebt mich, er liebt mich nicht ... Sie liebt mich, sie liebt mich nicht..."

Wie wichtig war es (mir) früher, geliebt zu werden - und auch jetzt noch - gelegentlich. Doch jetzt ist eine Dimension hinzugekommen: die Selbstliebe. "Ich liebe mich, ich liebe mich nicht ..." - Liebe ich mich wirklich?

"Klar doch", werden vielleicht einige von Ihnen sagen. Ja? - Dann gratuliere ich Ihnen von Herzen! Denn die Liebe zu und für sich selbst ist die wichtigste. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass wir auch andere lieben können.

"Ist doch total egoistisch!" sagen vielleicht andere unter Ihnen.
Nein, es ist das Gegenteil von Egoismus - jedenfalls meiner Meinung nach, und da bin ich nicht allein. Egoismus ist das Ergebnis fehlender Selbstliebe. Denn wenn wir uns selbst nicht lieben können, versuchen wir oft, uns in den Mittelpunkt zu drängen, Vorteile zu ergattern, andere dazu zu bringen, uns zu lieben, und vieles mehr.

Und vielleicht liegen Sie ja irgendwo dazwischen - wie wahrscheinlich die meisten von uns.

Wahre Selbstliebe heißt einfach "Ja" sagen zu sich selbst, sich annehmen, so wie man ist, mit allen geliebten und herausfordernden Seiten, mit allen Stärken und Schwächen, mit Macken und Schrammen. Sich selbst zu lieben ist die höchst Form der Liebe. Sie ist das JA zum Leben, das JA zum Sein, das JA zu sich selbst und damit zu anderen. Wenn ich mich selbst liebe, kann ich auch andere annehmen, kann tolerant sein und mein Gegenüber in seinem So-Sein akzeptieren, stehen lassen und sicher auch ein Stück weit mehr respektieren.


Was machen Sie mit Gänseblümchen - oder wie steht es mit der Selbstliebe bei Ihnen?


Gehören Sie zu den Glücklichen, die sich selbst lieben und annehmen können?
Ist das immer oder wenigstens zeitweise der Fall?
Suchen Sie die Liebe und Anerkennung im Außen, von FreundInnen, PartnerInnen oder im Beruf?
Halten Sie sich für egoistisch, wenn Sie sich toll finden?
Lieben Sie sich auch in schwachen Momenten?
Was genau lieben Sie an sich?
Was gar nicht?
Wie könnten Sie die ungeliebten Seiten in geliebte verwandeln?

Oder stellen Sie Ihre Gänseblümchen einfach in die Vase und erfreuen sich daran!




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