Familiengeheimnisse und wie sie uns beeinflussen können


Ich bin doch immer wieder erstaunt, was so eine Aufstellung bewirken kann. Daher möchte ich Ihnen heute gerne von einer eigenen Erfahrung berichten.

Bei manchen Themen, die sich mir über längere Zeiten hinweg penetrant aufdrängen, wünschte ich, ich könnte mich selbst in einer Aufstellung begleiten. Weil ich weiß, wie hilfreich das sein kann und wie viel Klarheit daraus erwachsen kann. Bis zu einem gewissen Grad geht das auch: mit mir selbst daran zu arbeiten. Doch bei brenzligen Geschichten ist es besser sich von jemand anderem begleiten zu lassen, da die eigene Seele (oder das Selbst, wie immer Sie das nennen wollen), sozusagen dicht macht - wohl aus guten Gründen.


Prozessarbeit in Eigenregie


Ein solcher Prozess hatte schon im Frühsommer angefangen. Der Anlass war ein körperliches Symptom, das sich hartnäckig hielt und verschlimmerte. Dazu kamen extreme Müdigkeit und Erschöpfung. Durch einen Zufall, eine Zeile in einem Buch über Familiengeheimnisse, war mir plötzlich klar, dass hier etwas aus einer früheren Generation am Werk ist und sich zeigen möchte. Ich hatte das starke innere Bedürfnis, ein Ritual dazu zu machen. Ein Ablöseritual.

Aus diesem einmalig geplanten Ritual wurde eines, das sich über viele, viele Tage zog und sich langsam veränderte. Anfänglich hatte ich die "Last", die ich empfand, symbolisch mit schweren Steinen zurück gegeben. Mit der Zeit entwickelte sich das Ritual weiter, es kamen Symbolfiguren hinzu, die diverse Ahnen darstellten. Da beide Ahnenreihen betroffen waren, gab es irgendwann ein ganz schönes Gewimmel, wie Sie sich vorstellen können.

Nun gut. Die eine Seite hatte sich relativ schnell geklärt. Es blieb letztlich ein wunderbares Gefühl übrig und ich konnte gut mit der Geschichte abschließen. Ich konnte darin sogar die Liebe und Kraft meiner Ahnen spüren und für mein Leben an- und übernehmen.

Die andere Seite fühlte sich schwerer an. Es zeigten sich mir Geschehnisse und eine Geschichte, die für die Beteiligten und deren Nachkommen nicht leicht zu tragen war. Dort kam ich mit meiner eigenen Aufstellung nur bis an einen gewissen Punkt. Ich konnte für mich einiges klären und loslassen, doch blieb das Gefühl, dass noch etwas offen war. Was? - Das offenbarte sich mir nicht, nicht in diesem Moment.

Also ließ ich den Prozess ruhen. Meine körperliche Symptomatik besserte sich etwas, die Müdigkeit und Erschöpfung ließen nach. Na, das war doch was!


Das Symptom meldet sich wieder


Nun, Monate später, plagte mich mein Symptom wieder und ich nahm mir vor, damit endlich zu jemand anderem zu gehen, um herauszufinden, ob da noch "was übrig" war. Doch noch dringlicher war mir in dem Moment ein "Problem" mit unserer Tochter. Ich folgte also einer Empfehlung und ließ diese Situation von einer Frau aufstellen, die sehr feine Drähte zu dem hat, was wir an der Oberfläche der rein materiellen Welt nicht wahrnehmen.

Sie werden es kaum glauben: Vor meinen Augen entwickelte sich das Szenario, das ich im Sommer bei meinem Prozess zurückgelassen hatte. Das Thema meiner Tochter war ein weiteres Zeichen gewesen, diese Geschichte noch einmal anzuschauen bevor wir sie endgültig los- und den anderen Generationen überlassen können. Nun hatte ich die Möglichkeit, das Schicksal meiner Vorfahren zu würdigen und vieles zu verstehen. Es war ein weiterer Schritt, mich und meine Tochter aus alten Mustern zu lösen, die damals notwendig, doch in unserem Leben nicht mehr stimmig waren.

Dafür bin ich unendlich dankbar und im Frieden mit dem was war. Das Wichtigste für mich ist, dass jetzt der Weg frei ist, unbelastet an die Kraftquelle meiner Ahnen anknüpfen zu können und sie dadurch für mich weiterleben zu lassen.


Wie es wohl weitergeht?


Ob unsere Symptome nun verschwinden dürfen? - Wenn jetzt alles gelöst ist, was gelöst werden möchte: sicherlich. Um diesen Prozess gut weitergehen zu lassen, unterstütze ich das Erfahrene durch Meditationen und Visualisierungen. Die Seele hat schon Heilung und Versöhnung erfahren - der Körper darf noch nachheilen.

In diesem Sinne wünsche ich auch Ihnen solch heilsame Erfahrungen. Sie lassen uns wachsen und immer mehr zu uns selbst kommen. Fertig bin ich sicher noch nicht, werde es wohl auch nie sein. Doch in solchen Zeiten finde ich es wunderbar, auf dem Weg zu sein und zu spüren, dass auch die Schwierigkeiten ein großes Potenzial zu persönlicher Entfaltung haben - gerade die Schwierigkeiten.

Haben Sie Interesse an Aufstellungsarbeit in der Gruppe?
Wollen Sie im Einzelsetting Ihrem innersten Wesen näher kommen?




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